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Entlang des Shimanami Kaido - Einzigartige Orte direkt an Japans berühmtem Radweg

Entlang des Shimanami Kaido - Einzigartige Orte direkt an Japans berühmtem Radweg

Was wäre, wenn ich Ihnen sagen würde, dass es eine Radroute entlang der Küste gibt, die sich über sechs Inseln und sieben Brücken durch ständig wechselnde Landschaften und hügeliges Gelände schlängelt und viele Orte bietet, an denen Sie eine Erfrischungspause einlegen oder die Aussicht genießen können? Der 70 km lange Shimanami Kaido ist ein Traum für Radfahrer (und eine Legende für Piraten), gelegen in Setouchi mit seinem ganzjährig milden Klima, voller alter Schreine und zeitgenössischer Kunst, restaurierten traditionellen Häusern und strategisch günstig gelegenen Cafés, die frisch gepressten Zitrussaft servieren.

Die Route wird im Norden von Onomichi auf Japans Hauptinsel Honshu – Heimat charismatischer Katzen, lebhafter Einkaufspassagen und spektakulärer Aussicht auf das Binnenmeer – und im Süden von Imabari auf Shikoku, dem Tor zu den legendären historischen Stätten Matsuyama und Dogo Onsen, begrenzt.

Es ist kein Geheimnis, dass ich ein Fan dieses speziellen Radweges bin. Der 1999 ins Leben gerufene Shimanami Kaido bietet Radfahrern eine fahrradfreundliche Atmosphäre, sowie abenteuerliche Abstecher zu einzigartigen Orten abseits der üblichen Radwege. Und während man schnell süchtig nach der sanften Fahrt entlang des Meeres wird, sind es die eher diskreten Schätze dieser ländlichen Inseln, die der Reise sowohl einen kulturellen Kontext als auch eine geografische Perspektive verleihen. Seien Sie also auf eine epische Fahrt vorbereitet und vergessen Sie nicht, die blaue Linie zu verlassen, welche die Route markiert.

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Kunstvolle Meditation im Shinshoji-Zen-Retreat

Lassen Sie uns meditieren. Wenn Sie außerhalb der Setouchi-Gegend anreisen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie mit dem Shinkansen zum Bahnhof von Fukuyama fahren. Dort fährt ein Bus zum Shinshoji Zen Museum and Gardens – einem üppigen Rückzugsort zum entspannen, der einen hervorragenden Übergang vom hektischen Stadtleben zur natürlichen Ruhe von Setouchi bietet.

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Auf dem Gelände finden Sie viele nachgebildete und umgesiedelte traditionelle japanische Gebäude, die durch friedliche Spazierwege verbunden sind. Ich halte im ‘Gokando’ an, um handgemachte Udon mit Unsui-Stäbchen zu essen, diese werden aus Eiche hergestellt und traditionell von Mönchen verwendet. Vom Hügel haben Sie einen direkten Blick auf den klassischen Zen-Steingarten, sowie eine entzückende Sammlung von Malereien und Kalligraphien des Zen-Meisters Hakuin aus der Edo-Zeit.

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Für ein zeitgemäßes Zen-Erlebnis entspanne ich meine Sinne in einer Meditationssitzung im Kohtei-Kunstpavillon. Von außen ist der Kohtei ein imposantes Bauwerk auf Betonstelzen, überdeckt mit traditionellen Kokerabuki-Schindeln aus hellem Sawara-Holz, die an den Rumpf eines handgefertigten Sabani-Segelboots erinnern. Im Inneren taucht mich eine audiovisuelle Installation in stockfinstere Dunkelheit, die nur von sanft schimmernden Lichtern gebrochen wird. Im Becken wogenden Wassers spiegeln sie sich zu einer aufgezeichneten Klanglandschaft entfernter Gongs und beruhigenden Surrens. Genau 25 Minuten später verlasse ich völlig entspannt den Kunstpavillon und den Rest des Gartens, um die übrige Region zu erkunden.

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Onomichis Katzen, Tempel und Ausblicke

Am frühen Morgen steigt in Onomichi die Aufregung, als gleich hinter dem Hafen der Binnenseeweg lockt. Diese hügelige, historische Hafenstadt ist voller Charakter, vom historischen Tempelweg und „Literaturpfad“ bis hin zu seinen trendigen Lifestyle-Läden und dem Panoramablick auf das Meer vom Gipfel des Berges Senkoji. Ich beginne meine Pilgerreise ganz unten.

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Etwa auf halber Höhe fange ich an, Katzen zu sehen: Glückssteine mit großen ovalen Augen und einer leuchtend roten Nase (福石猫, Fukuishi Neko, hergestellt vom Künstler Umeji Hakka), eine überlebensgroße Siamesin aus Porzellan, Betonwände und Treppen sind mit verschiedenen Katzenfiguren bemalt oder aus Holzbrettern geformt. Ein Harlekin-Kater schleicht die Stufen hinunter und in den Wald. Eine schlaue Kaliko setzt sich auf einen Zaun und huscht dann um die Ecke.

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„Heutzutage ist es so heiß, dass die ersten meist gegen Morgengrauen oder kurz nach Sonnenuntergang herauskommen“, sagt ein älterer Mann, in dem ich später Hakka-san selbst erkenne, kurz bevor er im Eulenhaus verschwindet, einem von mehreren renovierten alten Volkshäusern in Onomichis berühmter Cat Alley (猫の細道, Neko no hosomichi). Das nächste Mal werde ich bei Sonnenaufgang zurückkommen.

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Während der steile Pfad weiter nach oben führt, wende ich mich dem Meer zu und erhasche einen Blick auf eine typische Szene: die dreistöckige Pagode des Tenneiji-Tempels, die sich über dem Stadtbild von Onomichi erhebt, mit der Innoshima-Hängebrücke in der Ferne.

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Der schmale, labyrinthartige Pfad führt durch den Berghang des Senkoji-Tempelkomplexes, vorbei am Geruch von brennendem Weihrauch und dem Klirren von Furin-Windspielen, vorbei am bunten Glitzern winziger Eidechsen, die sich auf Steinmauern sonnen, bis hin zur Parkaussichtsplattform auf dem Gipfel.

Aus 140 Metern Höhe über dem Meeresspiegel kann ich die Topographie des nördlichen Setouchi besser einschätzen: eine üppige Meereslandschaft, gesäumt von aktiven Häfen und übersät mit Pinien bewachsenen Inseln, so weit das Auge reicht.

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Nachdem ich den Panoramablick genossen habe, setze ich mich gerne hin und genieße eine erfrischende Flasche Shiranuhi-Zitrussaft von der nahegelegenen Insel Takaneshima, bevor ich mit der Seilbahn zurück in die Innenstadt fahre.

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In der überdachten Onomichi-Einkaufspassage (尾道本通り商店街, Onomichi Hondori Shotengai) wimmelt es sowohl von traditionellen Kunsthandwerksläden als auch von stilvollen Boutiquen, die alles von Onomichi-Ramen über lila Yamswurzel-Käsekuchen bis hin zu lokaler Töpferware und fein gearbeiteten Schwertern verkaufen. Die Passage erstreckt sich über mehrere weitere Einkaufsstraßen bis hin zum Bahnhof Onomichi.

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Das kürzlich eröffnete Hotel Beacon Onomichi liegt direkt über dem Bahnhof und verfügt über kompakte, aber helle und geschmackvoll gestaltete Zimmer, was es zu einem idealen Ort macht, um vor dem frühen Morgen eine erholsame Nacht zu verbringen. Es serviert auch herzhafte Gourmetgerichte im Restaurant Gen, wo ich mich mit einem leckeren Meeresfrüchte-Pasta-Set stärken kann, bevor ich mich auf die erste Etappe meiner Fahrt begebe.

Radfahren entlang und abseits des Shimanami Kaido

An der Fahrradstation Onomichi Port leihe ich mir ein Crossrad, schnappe mir einen Helm und steige auf die Fahrradfähre zur Insel Mukaishima. Auf der anderen Seite führt mich die blaue Linie um die Insel herum, entlang der Küste und über einen gewundenen Pfad hinauf zur Innoshima-Brücke. Radfahrer fahren auf einer eigenen Fahrspur direkt unter den Autos. Es ist also ein aufregendes Gefühl, beim Überqueren dieser 1,27 km langen Hängebrücke endlich loszulassen und in Schwung zu kommen, ohne sich um Kraftfahrzeuge sorgen zu müssen.

Ich fahre weiter über die gesamte Länge von Innoshima bis zum südwestlichen Ufer der Insel, wo ich vor zwei Steinlaternen und einer steilen Treppe anhalte, die zu einem steinernen Torii-Tor führt. Ich bin am Fuße des Oyama Jinja (大山神社) angekommen, der auch als Japans einziger Fahrradschrein bekannt ist. Der Fahrradzugang erfolgt über einen steilen Hügel um die Ecke.

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Der Oyama Jinja wurde ursprünglich im Jahr 773 als Kultstätte für schutzsuchende Seefahrer gegründet – vor allem für den örtlichen Meeresstamm der Murakami Kaizoku, der im 15. und 16. Jahrhundert die wichtigen Wasserstraßen des Seto-Binnenmeeres beherrschte. Rechts vom Hauptheiligtum führen Stufen zu einer Aussichtsplattform, die sie genutzt haben, um die südlichen Gewässer zu überblicken.

Seit 2015 weitet der Oyama Jinja seinen göttlichen Schutz offiziell auf Radfahrer aus, die den Shimanami Kaido bereisen, und bietet eine verspielte Auswahl an Amuletten, Stempelbüchern und anderen Souvenirs zum Thema Fahrrad an. Der Oberpriester Takashi Makihata ist ebenfalls ein begeisterter Radfahrer und der Schrein veranstaltet jeden Herbst ein Fest zur Feier des Fahrradfahrens.

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Von Innoshima aus fahre ich über die Schrägseilbrücke Ikuchi und entlang der Nordküste der Insel Ikuchijima, vorbei an der Eisdiele Dolce, dem Kosanji-Tempel sowie dem Hügel der Hoffnung aus weißem Marmor, und fahre weiter entlang der lebhaften Einkaufsstraße Shiomachi, die zu den alten Kaufmannsvierteln des Hafens Setoda führt.

Ikuchijima liegt etwa auf halber Strecke des Binnenseewegs und ist eine der touristischsten und familienfreundlichsten Inseln entlang des Shimanami Kaido. Viele Menschen übernachten dort gerne. Die gesamte Küste ist flach und malerisch, es gibt einen Sunset Beach, ein Nihonga-Museum (Hirayama Ikuo Museum of Art), viele zeitgenössische Kunstinstallationen im Freien und mehrere Fährverbindungen zu benachbarten Inseln sowie nach Onomichi und Mihara auf Honshu.

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Das Hafengebiet von Setoda ist voll von wunderschön restaurierten hölzernen Kominka, welche zu Hotels, Badehäusern, Geschäften, Restaurants und Cafés umgebaut wurden. SOIL Setoda ist ein solches liebevoll renoviertes Gästehaus und eine Lounge, in der ich für den Abend einchecke. Nur ein paar Schritte weiter genieße ich ein heißes Bad im Yubune, einem neuen Gebäude, dessen architektonischer Stil sich nahtlos in die Nachbarschaft einfügt, mit einem Badehaus im traditionellen Stil, das kunstvolle Mosaik-Wandmalereien zeigt, die die lokale Landschaft darstellen.

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Am nächsten Morgen erwache ich zu einem köstlichen Frühstück unten im Minatoya – einem warmen Sandwich mit Shinmei-Hühnchen aus Mihara, geschmolzenem Käse und Lauch auf Pain de Campagne, begleitet von frischem Setoda-Zitronensaft gemischt mit Kombucha – direkt vor dem Radweg am Meer.

Ich fahre am Strand entlang und über die spektakuläre 1,48 km lange Schrägseilbrücke von Tatara, vorbei an der gepunkteten Grenze zwischen den Präfekturen Hiroshima und Ehime, zur Insel Omishima. Nur ein paar Kilometer weiter nördlich halte ich an den einladenden weißen Wänden von WAKKA. Diese umfassende Fahrradanlage bietet alle Arten von Dienstleistungen speziell für Fahrradtouristen, wie zum Beispiel Fahrradtaxis (zu Land oder zu Wasser), Aufladen von E-Bikes, Werkzeuge und Ersatzteile für Selbstreparaturen, Fahrradverleih, geführte Touren und Duschen vor Ort. Sie können sogar in einem einzelnen Cottage, einem Glamping-Zelt oder einem Schlafsaal übernachten.

Aber ich bin wegen des offenen Terrassencafés von WAKKA hier, dessen Speisekarte gesunde Salate, köstliche Desserts, bunte Cocktails und frisch gebrühten Kaffee umfasst und in dem jedes Sofa einen intimen Blick auf das Binnenmeer und die majestätische Tatara-Brücke bietet. Ich nehme mir einen Moment Zeit, um eine hausgemachte Birnentorte mit Omishima-Mikan-Saft zu genießen.

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Der Shimanami Kaido führt weiter südwärts entlang der Ostküste der Insel, über die kurze, aber bezaubernde Bogenbrücke Omishima, durch die Insel Hakata und über die hybride Hakata-Oshima-Brücke zur Insel Oshima. Die Route verläuft der Länge nach durch die Insel, mit nur einem kurzen Abstecher zum Murakami-Kaizoku-Museum, das über den berüchtigten Gezeitenströmen von Oshima thront, und ich beginne, die Hügel zu spüren.

Als ich die steile Bergstraße erklimme, die sich zum Kirosan Observatory Park schlängelt, und dabei im niedrigsten Gang bei einer Steigung von 9–13 % fast drei Kilometer lang auf die Pedale trete, wünschte ich, ich hätte ein E-Bike gemietet. Dennoch ist die 360-Grad-Aussicht vom Gipfel auf 301 Metern Höhe den Aufstieg absolut wert. (Das Moshio-Algensalz-Gelato ist auch nicht schlecht.) Ganz zu schweigen von dem Gefühl der Befriedigung, welches entsteht, wenn man weiß, dass man es verdient hat.

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Das Kirosan-Observatorium ist eine minimalistische, mehrstöckige Holzplattform, welche vom renommierten japanischen Architekten Kengo Kuma entworfen wurde und Besucher dazu einlädt, die umliegende Landschaft und Meerespanorama aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Der mit Abstand beeindruckendste Anblick ist die Kurushima-Kaikyo-Brücke, drei miteinander verbundene Hängebrücken, die sich über 4,1 Kilometer über die Kurushima-Gerade zwischen kleinen flauschigen grünen Inseln von Oshima bis Imabari erstrecken. Von hier aus stelle ich mir vor, wie die Murakami Kaizoku die Gezeiten studieren, die Strömungen navigieren und gegen eine Gebühr andere Schiffe sicher durch die Meerenge führen.

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Dann ist es Zeit, den Berg wieder herunterzufahren, und ich genieße jede Sekunde des Abstiegs.

Der Höhepunkt des Shimanami Kaido ist für viele Radfahrer die Bewältigung seiner sechs Brücken, von denen jede ihren eigenen, einzigartigen Charakter hat. Ich liebe die Vorfreude, wenn ich die eng gewundene Zugangsrampe erklimme, auf einen langen Abschnitt der Strecke auftauche, das Gefälle spüre, nachdem ich die Mitte jedes Abschnitts passiert habe, und die freudige Erleichterung, wenn ich die spiralförmige Ausfahrtsrampe hinunterrolle, mit spektakulärem Meerblick entlangs Weges.

Die Kurushima-Kaikyo-Brücke bringt all den oben genannten Nervenkitzel auf die Spitze, als ob die Shimanami-Radstraße von Onomichi nach Imabari speziell dafür konzipiert wurde, das Beste bis zum Schluss aufzuheben. Die Fahrt über diese Reihe von Hängebrücken durch die neblige, mit Inseln übersäte Meereslandschaft, die man gerade vom Gipfel des Kirosan aus gesehen hat, ist wirklich berauschend, als würde man sich durch eine lebende Postkarte bewegen.

Ich verspüre bereits einen Anflug von Nostalgie, während ich dem Sonnenuntergang über Shikoku entgegenrase und nicht möchte, dass das Abenteuer endet. Zum Glück habe ich noch einen letzten Stopp auf dem Shimanami Kaido und rolle direkt von der Rampe, sobald ich in Imabari den Boden berühre.

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Am südlichen Ende des Binnenseewegs gelegen, ist Sunrise Itoyama zweifellos das luxuriöseste der 10 offiziellen Fahrradterminals des Shimanami Kaido. Es umfasst nicht nur den Fahrradverleih, die Rückgabe und Einrichtungen, sondern auch ein komplettes Hotel und Gourmetrestaurant, welches an einer Klippe mit direktem Blick auf die Kurushima-Kaikyo-Brücke gebaut wurde. Ein feines Abendessen aus roter Seebrasse und kleinen Halsmuscheln aus der Kurushima-Strecke, gedünstet mit frischem Gemüse und Shimanami-Zitrone, gefolgt von einem heißen Bad mit Blick auf das Meer, bildet den stilvollen Abschluss einer erfüllenden Reise.

Am nächsten Morgen bringt mich eine flotte, flache Fahrt zum Bahnhof Imabari, wo ich das Fahrrad zurückgebe und in den Zug nach Matsuyama, der historischen Hauptstadt der Präfektur Ehime, steige.

Tiefe Geschichte und legendäre heiße Quellen in Matsuyama

Die Burg Matsuyama hat das Privileg, der höchste der nur zwölf erhaltenen ursprünglichen Burgtürme Japans zu sein, die im Stil der Momoyama-Zeit, des späten 16. Jahrhunderts, erbaut wurden. Ein Teil dessen, was es aus der Ferne so auffällig macht, ist sein unverwechselbarer architektonischer Stil und seine Lage: Der Tenshu (Hauptturm) ist von kleineren Türmen umgeben, die alle auf einem Hügel über einer Ebene in einem Park stehen.

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Es macht noch mehr Spaß, das Innere des wunderschön erhaltenen Tenshu zu erkunden, da polierte Holzstufen mehrere Ebenen unter hohen Decken verbinden und einem labyrinthischen Pfad folgen, der von Rüstungen, Waffen und anderen Artefakten aus der Edo-Zeit gesäumt ist. Die letzte Belohnung ist der Blick auf die Festung von oben, der durch die Sakura im Frühling oder das Herbstlaub noch atemberaubender wird.

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Wenn die Burg Matsuyama das historische Symbol der Stadt ist, ist Dogo Onsen ihr seelenvoll schlagendes Herz. Und dieser berühmte Thermalquellenort hat sein eigenes Symbol, vermutlich das älteste öffentliche Badehaus Japans: das Dogo Onsen Honkan – erwähnt in den alten Texten Japans, verewigt in Natsume Sosekis Roman Botchan aus dem Jahr 1906 und beliebt durch Hayao Miyazakis Animationsfilm Spirited Away (Chihiros Reise ins Zauberland) aus dem Jahr 2001.

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Aber das Erstaunlichste an Dogo Onsen Honkan ist, dass es noch heute als Badehaus dient. Da das gesamte Gebäude, ein vielseitiger Flickenteppich aus architektonischen Stilen und Elementen, derzeit umfangreichen Konservierungs- und Reparaturarbeiten unterzogen wird, sind die ursprünglichen Tama-no-Yu-Bäder im Erdgeschoss mit luxuriösem Granit, Marmorwänden und gekachelten Wandgemälden für den Betrieb täglich von 6 bis 23 Uhr geöffnet.

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Gleich um die Ecke befindet sich das angrenzende Badehaus Asuka-no-Yu, das 2017 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde. Es ist eine Nachbildung des Trommelturmgebäudes Tama-no-Yu vom Dogo Onsen Honkan und seines legendären weißen Kranichs mit einem modernen Touch. Hier ist ein weiterer mystischer Ort, an dem Sie Ihren Körper in einem Heilbad neu beleben und Ihre Seele reinigen können.

Der Shimanami Kaido ist mehr als nur ein Fahrradweg, er ist eine kulturelle und geografische Reise durch das Seto-Binnenmeer voller verborgener Kunstschätze, wiederbelebter Volkshäuser, saisonaler Zitrusfrüchte, großartiger Meereslandschaften und mindestens sechs verschiedener Bauingenieurleistungen. Er bietet auch eine Gelegenheit, die Setouchi-Region vom Boden aus hautnah zu erkunden, von den Höhen von Onomichi bis zu den dampfenden heißen Quellen von Dogo Onsen und überall dazwischen, und dabei die Reise genauso zu schätzen wie das Ziel. Ich komme wieder!

Photographs and text by Cherise Fong

Mehr Informationen zu der Route aus diesem Artikel finden Sie beim “Plan Your Trip” Abschnitt unserer website.

https://www.setouchi.travel/en/plan-your-trip/itineraries/ph2-sta-st-016/

VERWANDTE REISEZIELE

Hiroshima

Hiroshima ist die zentrale Stadt der Chugoku-Region. In der Präfektur Hiroshima befindet sich der Itsukushima-Schrein, der für sein elegantes Torii-Schreintor im Meer berühmt ist, der Atombomben-Dom, der die Bedeutung des Friedens vermittelt, und viele andere Attraktionen, die einen Besuch wert sind. Es gibt hier auch weltberühmtes Kunsthandwerk wie z.B. die Kumano-Pinsel.

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